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Nachrichten


PM Christian Görke 29/09/2011

Bahnanbindung Rathenows ans Berliner Stadtzentrum

Der Landtagsabgeordnete Christian Görke hat die Gründe für die geplante Änderung der Linienführung der Regionalbahn RE 2 im Berliner Stadtgebiet von und nach Rathenow hinterfragt. Dabei trat ein neuer Aspekt hervor. Dazu erklärt der Landtagsabgeordnete:


Geplante Regionalbahn-Linienführung bringt Licht und Schatten für Berufspendler und Reisende


Zweifellos sind längere Fahrtzeiten - insbesondere für Berufspendler – ärgerlich, auch wenn es nur um einige Minuten geht. Deshalb habe ich mich an das Infrastruktur-Ministerium gewandt, um die Zweckmäßigkeit der künftigen Streckenführung der Regionalbahn (RE2) im Berliner Stadtgebiet für Reisende  und vor allem für Berufspendler zu hinterfragen.

Begründet wird die Änderung der bisherigen Linienführung der RE2 im Berliner Stadtgebiet mit dem Ausbau der Strecke Berlin – Cottbus auf 160 km/h und der damit verbundenen Neujustierung des Anschlussgefüges. Die Alternative zur Veränderung der RE-Linie aus und nach Rathenow über Berlin-Hauptbahnhof (Nord-Süd-Tunnel) wäre nach Auskunft des Infrastrukturministeriums  ein fahrplanmäßiger ca. 20minütiger Zwischenstopp auf der Stadtbahnstrecke, um das Angebots- und Anschlussgefüge zu sichern.

Eine solche planmäßige 20-minütige Standzeit  jedes Zuges aus und nach Rathenow wäre meiner Meinung nach für die Berufspendler und Reisenden eine noch schlechtere Lösung. Zwar verlängert sich ab Dezember die Fahrtzeit für Berufspendler  in Richtung Friedrichstraße, Alexanderplatz und Ostbahnhof, die künftig in Berlin-Hauptbahnhof umsteigen müssen, um einige Minuten, aber aufgrund des dichten Angebots von S- und Regionalbahn auf der Stadtbahnlinie dürfte der Zeitverlust geringer sein als ein fahrplanmäßiger Zwischenstopp von generell 20 Minuten.

Für Pendler wie Reisende, die ihr Ziel an den Stationen Berlin-Jungfernheide, Potsdamer Platz und Berlin-Südkreuz haben bzw. von diesen Verknüpfungspunkten weiterreisen, bedeutet die künftige Linienführung indes eine Verkürzung der Fahrtzeit.

Notwendige Neujustierungen des Angebots- und Anschlussgefüges nach Streckenaus- und Neubauvorhaben sind für einen Bahninfrastruktur-Knotenpunkt wie Berlin eine äußerst komplexe Herausforderung. Trotz des berechtigten Interesses von Reisenden auf einzelnen Linien, möglichst schnell und direkt ans Ziel zugelangen, darf die Koordinierung des Gesamtgefüges nicht außer Acht gelassen werden.
Vor diesem Hintergrund bringen die Änderungen der Anbindung Rathenows an das Berliner Stadtzentrum für Reisende und Berufspendler aus der Region Westhavelland sowohl Licht als auch Schatten. Trotz verständlicher Kritik von Betroffenen bleibt aus meiner Sicht die Regionalbahn eine gute Alternative zum Straßenverkehr, um aus der Region Rathenow die Metropole Berlin schnell und sicher zu erreichen.

Unabhängig davon  fordere ich die Deutsche Bahn auf, grundsätzliche Veränderungen rechtzeitig zu kommunizieren und sie im Vorfeld mit Vertretern betroffener Kommunen abzustimmen bzw. eine entsprechende Fahrgastbefragung durchzuführen.