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Nachrichten

Dr. Kirsten Tackmann (MdB)
Dr. Kirsten Tackmann (MdB)

Dr. Kirsten Tackmann

Benachteiligung von Frauen in der Landwirtschaft verstärkt sich in der Pandemie

In der Corona-Pandemie spitzt sich die schwierige Situation für Frauen in vielen landwirtschaftlichen Betrieben weiter zu. Die Wortmeldung des Bundesverbands der Landfrauen zur Lage der Frauen in der Pandemie war Anlass für DIE LINKE, das Thema Teilhabe von Frauen für die Ausschuss-Sitzung am 13. Mai 2020 aufzusetzen, denn die Bundesregierung muss die Situation von Frauen in den landwirtschaftlichen Betrieben und den ländlichen Räumen deutlich stärker in den Blick zu nehmen – erst Recht in Krisenzeiten.

In ihrem aktualisierten Antrag „Teilhabe von Frauen in der Landwirtschaft und den ländlichen Räumen“ (19/17778) fordert DIE LINKE im Bundestag ein umfassendes Maßnahmenpaket auf EU-, Bundes-, und Landesebene.

Die oft schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen in der Landwirtschaft und in den ländlichen Regionen sind bundesweit ein großes Problem und werden von der LINKEN immer wieder thematisiert. Die Wortmeldung des Bundesverbands der Landfrauen zur Lage der Frauen in der Pandemie war Anlass für DIE LINKE, das Thema Teilhabe von Frauen für die Ausschuss-Sitzung am 13. Mai 2020 aufzusetzen.

Immer noch kehren vor allem junge Frauen den ländlichen Räumen den Rücken zu und wandern oft unfreiwillig in die städtischen Siedlungsräume ab. Defizite bei der öffentlichen Daseinsvorsorge (z.B. Mobilität, Gesundheitsversorgung, Kinderbetreuung, Kultur) und fehlende Einkommens- und Ausbildungsperspektiven gelten als häufige Motivation abzuwandern. Dieser Effekt wird durch die Lohndiskriminierung verstärkt, die in ländlichen Räumen noch stärker ausfällt als in den Städten. Diese selektive Abwanderung von Frauen gehört zu den Schlüsselfaktoren, die über die Zukunftsfähigkeit der Dörfer und kleinen Städte entscheiden. Regionen mit starken Ungleichgewichten zwischen den Geschlechtern verlieren an Attraktivität – und sozialem Zusammenhalt. Entwicklungspotentiale bleiben dort nachweislich ungenutzt. Deshalb ist es im Interesse aller die diskriminierenden Ursachen zu beseitigen.

Diverse Studien weisen auf diese Probleme und Handlungslücken hin. Auch DIE LINKE im Bundestag hatte bereits in der 16. Wahlperiode eine Studie zur Lage der Frauen in der Landwirtschaft und den ländlichen Räumen vorgelegt und immer wieder eine geschlechtergerechte Agrarpolitik eingefordert. Kürzlich veröffentlichte die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen die Studie „Gleichstellung als Regionalentwicklung“. Daher war es überfällig, dass auch die Bundesregierung aktiv geworden ist und vergangenes Jahr eine Studie zur Lebensqualität von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben beim Thünen Institut gemeinsam mit dem Verband Deutscher Landfrauen in Auftrag gegeben hat. weiterlesen